Panikraum – eine futuristische Sicherheitsmaßnahme?

05.04.2016

Der Überlebensraum (Englisch: Panic Room) mag so manchem futuristisch anmuten, für Viele ist der hochgesicherte Rückzugsraum jedoch bereits Teil des täglichen Lebens. Es ist keine Frage von Paranoia, denn in vielen Fällen bestehen tatsächliche und konstante Sicherheitsbedrohungen. Ein sicherer Raum im eigenen Haus kann für diese Personen ein überlebensnotwendiger Bestandteil des Alltags sein.

Wer den Blockbuster „Panic Room“ mit Jodie Foster aus dem Jahr 2002 gesehen hat, hat vielleicht zum ersten Mal von der Einrichtung eines solchen Schutzraums gehört. Tatsächlich ist der Schutzraum jedoch immer häufiger Teil eines komplexen Sicherheitsplans und Sicherheitskonzeptes. Der Überfallschutzraum gehört für die Reichen und Berühmten heute zunehmend zum Standardschutz in den eigenen Vier Wänden. Auch das Haus des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff verfügt über einen solchen Überlebensraum. Für diese Personen ist eine schlichte Alarmanlage lediglich ein Sicherheitsschutzkonzept für Anfänger.

Ein sicherer Raum im Haus
Experten nutzen statt Panikraum eher die Bezeichnung “Sicherer Raum”, denn es drückt den Zweck des Raums viel besser aus, und es gibt den Betroffenen ein sicheres Gefühl zu wissen, dass es im Falle eines Überfalls oder eines Einbruches eine geschützte Rückzugsmöglichkeit gibt. Ein solcher Rückzugsraum kommt in den verschiedensten Ausführungen. In vielen Fällen stellt es weniger einen festungsgleichen Rückzugsraum dar, es ist eher ein sondergeschützter Raum, in welchem sich ein bedrohtes Individuum oder eine Familie zurückziehen, verbarrikadieren und die eigene Sicherheit für einen verlängerten Zeitraum garantieren kann. Ein Zeitraum, der bis zur Ankunft der Polizei oder anderer Sicherheitskräfte ausreichenden Schutz bietet.
Doch es gibt auch andere Varianten, die eher einem Hochsicherheitstrakt ähneln, und ganze Teile eines größeren Gebäudes einnehmen, z.B. eine ganze Etage einer Villa, in welcher sich die Schlaf- und teils Wohnbereiche der Familie befinden und welcher die ganze Nacht verschlossen bleibt. Möglich, und häufig genutzt, ist die Kombination von Alarmsystemen und einem Überfallschutzraum (oder eines Gebäudeteils). In diesem Fall wird durch einen Alarm von außen ein Schließen des Überlebensraums veranlasst, welcher die Bewohner alarmiert und ihnen ausreichend Zeit gewährt, sich in diesem Raum zurückzuziehen und zu verbarrikadieren. Gleichzeitig ist Sicherheitspersonal im Einsatz und die Polizei wird automatisch alarmiert.

Eine Gefahr besteht nicht nur durch Überfall
Ein Raubüberfall ist nur eine der Gefahren, der Individuen ausgesetzt sein können. Raub, Mord, Entführung, Terrorakte, fanatische Fans, all dies sind Risiken, denen man sich gegenüber gestellt sehen kann. Je nach gesellschaftlichem Bekanntheitsgrad, beruflicher oder politischer Position, oder finanzieller Lage variieren diese Gefahren natürlich. Auch die geografische Lage spielt eine Rolle. Ein hoher Beamter wird in Deutschland weniger Gefahren ausgesetzt sein als beispielsweise in Afghanistan oder Pakistan, nichtsdestotrotz drohen auch in Deutschland Sicherheitsrisiken. Ein sondergeschützter Raum oder ein Gebäudeteil kann für betroffene Personen alleine schon eine große Beruhigung sein und ein gutes und sicheres Gefühl bieten.

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